Ghostwriting

Oder: Die (un-)heimliche Kraft eines ungenannten Geschichtenerzählers

Ein Beitrag von Marco Furgler, entstanden im April 2019.

Er war bereits tot, als ich das Buch, das er geschrieben hatte, in den Händen hielt. Es war eines dieser Bücher, in deren Worte ich meine eigene Geschichte, meine Gedanken und Gefühle, widerspiegelt fand. Seine magische Feder hatte all das zum Ausdruck gebracht, was in meinen Jugendjahren in mir erwacht war, was mich seither beschäftigte und heimlich quälte, was tief in meiner Seele brannte, raus aus mir wollte, Verwirklichung suchte. Ich hätte es geliebt, seine Worte selbst geschrieben zu haben, doch fürchtete ich mich nur schon zu sehr vor ihnen. Eine kleine Kerze, die am Rande meines Blickfelds brennt, wann immer ich zum Schreiben ansetze, erinnert mich heute an diese Geschichte und an die wichtigste Lehre, die ich aus ihr zog: «Beharrlich sein!»

Solch eine Kerze brennt etwa acht Stunden lang. Wenn ihre Flamme versiegt, habe ich meine Arbeit für heute getan. Hornhaut und Schwielen wachsen mir an der rechten Hand und an den Fingern; die Leute fragen mich manchmal, ob ich mich verbrannt hätte? Ich verneine. Die hölzernen Stifte seien schuld, sage ich, die Stifte und die Art, wie ich zu schreiben pflege. Es ist eine energische Art nämlich, eine intensive, durchdringende zwar, aber nur mit den richtigen Stiften bohrt man auch tief genug, um verborgene Schätze auszugraben. Mit ihrer Hilfe nehme ich einem Stapel weissen Papiers von früh morgens bis spät abends seine Unschuld.

Hornhaut und Schwielen: Es sind die stolzen Male auch jener Klasse von Handwerkern, die in ihrer Werkstatt kein Eisen sondern heisse Sätze schmieden – vorsichtig, behutsam, immer aber zielstrebig –, die nicht mit einem Brett und einer Säge, mit Hammer und Nägeln eine rote Seifenkiste bauen, um ein Rennen zu gewinnen, sondern im Schneckentempo eine ganze Welt auf ein kleines Stück Papier zaubern, sie formen, sie mit ihrem kritischen Verstand in Stücke hacken, mit ihren Fingern neu zusammenbasteln, mit Schweiss und Tränen verkleben und sie am Ende mit roten Stiften schleifen und polieren, bis sie glänzt und in ihrem eigenen Licht erstrahlt.

Vielleicht aber finden Sie persönlich ja weder die Zeit zum Schreiben noch die Musse dazu, benötigen jedoch das geschriebene Wort für einen spannenden und in Ihrem Namen erscheinenden Artikel, für einen packenden und unterhaltsamen Blogpost, oder für eine wortgewaltige, mitreissende Rede, mit der Sie Ihr Publikum überzeugen und für sich gewinnen können? Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen meine Hilfe anbiete.

Ich kenne die Probleme des Schreibens, die grossen Probleme wie auch die ganz kleinen, die Details. Ich kenne die Frustrationen nur allzu gut, die abgebrochenen Bleistiftspitzen, die durchgestrichenen Passagen, die zerknüllten oder gar zerrissnen Seiten, die wie Konfetti in einem Sturm durch die Luft wirbeln. Entwürfe – insbesondere die ersten – sind ja bekanntlich immer (verzeihen Sie mir den harten Ausdruck) zum Kotzen. Sie können fragen, wen Sie wollen; auch schon Hemingway meinte: «The first draft of anything is shit.» Wohl bin ich aber der Letzte, den dies auch nur einen Krümel kümmert, denn ich bleibe, bis der letzte Punkt gesetzt ist. Ich sage Ihnen, es ist die Kerze; die Kerze ist schuld daran, dass ich nicht eher gehen kann! Sie und ihre unheimliche Kraft, die sie auf mich ausübt. Oder ist es vielmehr der verborgene Geschichtenerzähler, der durch ihr flackerndes Licht geduldig auf mich einwirkt?

So oder so: Wenn ich werkle, dann ist auf jeden Fall der Bildschirm schwarz; seit einiger Zeit schon besitze ich nicht einmal mehr ein Smartphone, das mich ablenken könnte. Und weshalb tue ich das? Weshalb arbeite ich mit Block und Bleistift auf solch hinterwäldlerische Art und Weise? Damit ich wie ein Pfeil in die Tiefe tauchen kann, in die Tiefe menschlichen Erfahrens, wo sich die Ursprünge aller Geschichten tummeln und sich lautlos in der Stille vermehren. Und letzten Endes, werte*r Leser*in, tue ich das alles für Sie, wenn Sie möchten, damit Sie das Schriftstück kriegen, das Sie wünschen, damit ich die Erfahrung, die Sie gemacht haben, und das Wissen, welches Sie besitzen, zu einer Geschichte – Ihrer Geschichte – verflechten und Ihre Gedanken und Gefühle unermüdlich zu Papier bringen kann.

Genug jetzt aber von mir, nun sind Sie an der Reihe, werte*r Leser*in, wenn Sie mir kurz Ihr Vorhaben schildern und wir dann gemeinsam alles Weitere besprechen. Kontaktieren Sie mich unverbindlich! Es ist ganz einfach.

Unterdessen warte ich hier – wie immer natürlich schreibend und mit meiner Kerze – und ich freue mich, wenn ich schon bald Ihre einmalige Geschichte zum Leuchten bringen darf.


mf.

Schreibtechnische Herausforderung? Schreiben Sie mir anstelle eine einfache E-Mail, und wir besprechen alles Weitere gemeinsam.

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